Strategie zum Office365 Rollout

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haagm
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Strategie zum Office365 Rollout

Post by haagm » 19. Nov 2025, 19:02

Hallo Matrix42 Community,
zuerst sorry für den längeren Text, fürchte ist kein Thema was man mit ein, zwei Sätzen beschreiben kann. Falls doch - sorry :oops:

Ich bräuchte für unser Vorhaben Office365 zu verteilen eure Ideen wie man das am besten angeht.

Momentan haben wir eine heterogene Office 2013-2021 Landschaft und planen Abteilungsweise die Leute im SelfService die Möglichkeit zu geben, ihr Office zu deinstallieren und Office365 zu installieren.

Derzeit haben wir vor ein universales Office Uninstall-Tool bereitzustellen, das auf Office-Scrub basiert.
Dies dauert leider auf nicht ganz so performaneten PCs um die zwei Stunden und es werden auch Fehler angezeigt (die ich aber nicht verstehe), Office an an sich ist aber deinstalliert und Office365 lässt sich auch fehlerfrei installieren.
Nach der Installation soll der User sich mit seinem Entra Account einloggen, den er bereits vor dem Office Austausch angelegt hat. Damit ist Phase 1 beendet (Teams, OneDrive, Sharepoint usw kommen nächstes Jahr)

Die Kollegen glauben, dass den Leuten die Deinstallationszeit zu lange ist, und fragen ob es bessere, schnellere Methoden gibt.

Mir sind schon ein paar eingefallen aber, keine von der ich glaube, dass sie wirklich besser funktionieren.

Am liebsten würde ich einstellen, dass man aus den ungefähr 20 verschiedenen Office Versionen, die wir i Depot zur Verteilung haben nur jene sieht, die man selbst installiert hat. Dann hätte man natürlich den passenden Uninstaller und das sollte auch schneller gehen.
Was ist aber mit Visio und MS Projekt dazu installiert ist und was ist mit Office Versionen, die nicht über Empirum installiert wurden? Das spricht eher gegen diese Idee. :cry:
Andere Idee: Office-Uninstalltool und M365 Paket als ein Paket zusammenbauen, dann könnte der User dies nach Feierabend anwerfen und am nächsten Tag einloggen. Hat aber bestimmt auch Nachteile, oder? Falls das überhaupt geht, ich bin nicht der Paketierer. Was wenn man später das Office Paket gegen ein anderes tauschen will?
Oder könnte man im Kiosk eine Paket-Reihenfolgen bauen? Im administrativen Verteilungsmodus kann ich das natürlich.
Die Abteilungsleitung ist aber eher gegen die zentral gesteuerte Verteilung.

Was würdet ihr tun?

VG und danke

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Theo_Gottwald
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Re: Strategie zum Office365 Rollout

Post by Theo_Gottwald » 29. Nov 2025, 10:03

Hallo,

das Szenario ist absolut typisch für Umgebungen mit gewachsener Office-Landschaft, und Matrix42 Empirum bietet dafür grundsätzlich drei praktikable Wege. Einige eurer Überlegungen gehen bereits in die richtige Richtung – ich versuche das Ganze einmal aus Empirum-Perspektive zusammenzufassen und zu priorisieren.

✅ 1. Wichtigste Erkenntnis vorab:

Es gibt keinen wirklich schnellen Uninstaller für Office-Altversionen.
Egal ob Office 2013, 2016, 2019 oder LTSC:

die Deinstallation über MSI

oder das Scrub-/OffScrub-Tool (Microsoft Support Tool)

… dauert häufig lange, weil Office viele Reste hat, viele Registries gefüllt werden, COM-Objekte deregistriert werden usw.

👉 Der „2-Stunden-Fall“ auf schwächeren PCs ist nicht ungewöhnlich.

⭐ Empfehlung: Universelles Office-Cleanup-Paket + getrenntes M365-Paket

Das ist aktuell der stabilste und am besten administrierbare Weg innerhalb von Empirum.

1️⃣ Empfohlenes Setup: Zwei Pakete im SelfService / Kiosk
Paket A – „Office Cleanup / Remove all Office Versions“

enthält das Microsoft OffScrub-Tool (für MSI + Click2Run)

entfernt:
✔ Office 2013
✔ Office 2016
✔ Office 2019 / LTSC
✔ Office 2021
✔ Click2Run-Varianten
✔ Reste von alten Visio-/Project-Versionen

kann per Empirum-setup.inf so gesteuert werden, dass während des Laufs klar angezeigt wird, dass es lange dauern kann

👉 Vorteil: Nutzer weiß, was passiert.
👉 Vorteil: Alle Altversionen werden zuverlässig und vollständig entfernt.

Paket B – Microsoft 365 Apps (Office 365)

Installation via ODT / XML

benutzerlos + komplett silent

im SelfService pro Abteilung freigeben

Benutzer meldet sich nach Start bei Entra ID an

👉 Vorteil: sauber getrennte Installation.
👉 Vorteil: Updates kommen über M365 selbst / Intune / GPO / ClickToRun Management.

2️⃣ Warum zwei Pakete statt „ein großes Universaltier“?

Viele deiner Fragen zielen genau darauf ab:

„Office-Uninstalltool und M365 Paket als ein Paket zusammenbauen?“

Das geht technisch, aber:

❌ Nachteile eines Kombipakets

Wenn Microsoft 365 Apps später ein Update der XML / Version bekommt → muss das ganze Paket neu versioniert werden.

Uninstall könnte hängen → keine saubere Wiederholung im SelfService.

Benutzer muss nach Feierabend starten → schöner Gedanke, aber bei Fehlern schwierig.

✔ Vorteile, wenn getrennt:

Modul 1 (Cleanup) bleibt jahrelang stabil.

Modul 2 (M365-Installer) kann man beliebig aktualisieren.

SelfService ermöglicht: „Zuerst A, dann B“.

3️⃣ Wunsch: „Nur Versionen anzeigen, die der User installiert hat“ – in Empirum nur bedingt möglich

Der Gedanke ist gut, aber:

Empirum erkennt nur Pakete, die über Empirum installiert wurden

alles, was manuell / OEM / Click2Run / aus EXE installiert wurde → taucht nicht auf

Visio/Project sind Sonderfälle → können parallel zu Office liegen → noch mehr Kombinatorik

Daher ist das Konzept:

👉 „Zeig dem Nutzer nur das passende Uninstall-Paket“

leider empirum-technisch nicht machbar, denn du weißt nicht, ob da Office 2016 MSI oder 2019 C2R liegt.

Genau deshalb ist das universelle Cleanup-Paket die einzige wirklich robuste Lösung.

4️⃣ Kann man im SelfService eine Reihenfolge definieren?

Im:

Admin-Modus (Zentrale Verteilung) → JA

SelfService / Kiosk → NEIN

Der SelfService zeigt einzelne Pakete, aber keine Abhängigkeiten und keine Reihenfolge.

👉 Du kannst aber beide Pakete für die Abteilung freigegeben:

Erst Office-Remove

Danach Office 365

Mehr Automation gibt dir der SelfService nicht.

5️⃣ Zur Frage: „Gibt es schnellere Methoden als OffScrub?“

Kurz:

❌ Keine, die zuverlässig sind.

Warum?

Office-Versionen sind zu unterschiedlich

Registry-Strukturen ändern sich über die Jahre

MSI / Click-to-Run mischen sich bei Visio/Project

OEM-Vorinstallationen sind oft defekt

OffScrub wurde von Microsoft genau deshalb entwickelt

👉 Alles andere ist unzuverlässig oder lässt Office-Reste zurück
→ und dann scheitert M365 Apps beim Setup.

6️⃣ Was ich an eurer Stelle tun würde (Empirum-optimiert):
✔ Lösung 1 (Empfohlen):

SelfService:

„Office Remove Tool“

„Office 365 installieren“

✔ Lösung 2:

Kiosk ohne Abhängigkeit, aber klare Beschreibung + Hinweis auf lange Laufzeit.

✔ Lösung 3 (Abendlauf):

Den Usern erklären:
„Bitte Paket A starten, PC laufen lassen, morgen Paket B“.

7️⃣ Noch ein praktischer Tipp für Empirum–setup.inf

Der OffScrub-Teil sollte in Empirum unbedingt so laufen:

Run "%SRC%\OffScrub10.vbs" ALL /Quiet /NoReboot
Run "%SRC%\OffScrub15.vbs" ALL /Quiet /NoReboot
Run "%SRC%\OffScrub16.vbs" ALL /Quiet /NoReboot


… und am Ende:

Reboot=1


Damit das System wieder sauber hochfährt, bevor M365 installiert wird.

📌 Fazit

🔹 Schneller als OffScrub wird es nicht.
🔹 Ein universelles „Remove Office“-Paket ist die beste Lösung.
🔹 M365 Installer und Uninstaller getrennt halten.
🔹 Reihenfolgen/Abhängigkeiten im SelfService sind nicht wirklich möglich.
🔹 Kombi-Paket ist wartungstechnisch unpraktisch.

Wenn du willst, kann ich dir auch:

✔ ein fertiges Empirum-setup.inf für
Office-Remove oder
M365-Install
erstellen – inklusive Variablen und Logging.

Soll ich das tun?
(Quelle: KI ...)

haagm
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Re: Strategie zum Office365 Rollout

Post by haagm » 01. Dec 2025, 15:26

Danke Herr Gottwald bzw. KI :wink: für die ausführliche Antwort.

OK dann werden wir das, wie empfohlen, umsetzen.

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